Haflinger-Story
Die Haflinger-Story basiert auf drei wichtigen Elementen:
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Die Steyr-Daimler-Puch AG Schon 1830 gründete Leopold Werndl eine Gewehrfabrik in Steyr, welche sein Sohn, Josef Werndl, ab 1869 als Österreichische Waffenfabrikgesellschaft weiter führte. Die Rüstungsproduktion wurde jedoch ab 1894 durch die Fahrrad- und nach 1918 durch die Automobilproduktion abgelöst. 1923 begründete sich daraus die Steyr-Werke AG. |
Erich Ledwinka - der Konstrukteur Wie sein Vater, Hans Ledwinka (14.2.1879 bis 14.2.1967) aus Klosterneuburg (Nieder- öserreich), war auch Erich Ledwinka ein begeisterter und begnadeter technischer Konstruk- teur. Sein Vater, Hans Ledwinka gilt als Erfinder der Konzepte des rahmenlosen Zentral- rohrfahrgestells mit Pendelachsen und des luftgekühlten Boxermotors und war von 1921 bis 1945 technischer Direktor der Tschechischen TATRA-Werke in Nesseldorf. |
Der Steyr-Puch-Haflinger Die Haflinger-Story führt zurück bis ins Jahr 1956, als die Alpenrepublik Österreich ihre Selbständigkeit wiedererlangte, und das Österreichische Bundesheer mit Fahrzeugen der einstigen Besatzungstruppen ausge- rüstet wurde. Dabei handelte es sich fast ausschliesslich um US-Fahr- zeuge. Rasch suchte man Ersatz für die mehrheitlich betagten Fahr- zeuge - insbesondere für den legendären Jeep wurde ein kleines, für die zu berücksichtigenden topografischen Begebenheiten besonders ge- eignetes Fahrzeug ins Auge gefasst.
Am 25. März 1960 wurden die ersten 100 Haflinger vom damaligen Verteidigungsminister Österreichs feierlich übernommen und bei einer Parade am 14. Mai 1960 konnte der Haflinger anlässlich der Feierlichkeiten «Fünf Jahre Staatsvertrag» erstmals der Öffentlichkeit als Mili- tärfahrzeug vorgestellt werden. Der Haflinger sollte zwar primär den Anforderungen des österreichischen Bundes-heers genügen, jedoch auch für andere Streitkräfte, Behörden und Privatbenutzer von Interesse sein. Der Haflinger wurde in viele Staaten der Erde exportiert. Auch die Deutsche Bundeswehr beschaffte 45 Fahrzeuge (fünf Pritschenwagen und 40 Personen- transporter) zur Erprobung für die Luftlande- und Gebirgsjägertruppe. Zu einer grösseren Beschaffung durch die Bundeswehr kam es allerdings nicht. Neben dem Österreichischen Bundesheer beschaffte auch die Schweizer Armee (4535 Stück) und die Jugoslawische Armee Haflinger in grösserer Stückzahl. Die Australische Armee kaufte 1966 gleich 50 Stück, aber auch die Armeen Italiens, Nigerias, von Schweden und Indonesien setzten Haflinger ein. Während das Österreichische Bundesheer nur zwischen 1959 und 1964 Haflinger beschaffte, kaufte die Schweizer Armee diese während der gesamten Bauzeit.
Der Haflinger wurde zwar für die Verwendung im Gebirge konstruiert, doch trifft man ihn genauso in den Wüsten Arabiens sowie im Dschungel von Indonesien und Afrika. Mit ihm wurde einige Male die Nubische Wüste wie auch die Sahara durchquert. Der Haflinger ist extrem schmal und wendig, so bewegt er sich noch über Pfade und Steige, wohin ihm keine an- deren Fahrzeuge mehr folgen können! Am augenfälligsten war wohl die Neuanordnung des Tanks, dessen Position von hinten rechts unter der Ladefläche nach vorne links unter den Fahrersitz verlegt wurde. Die beiden Haflinger wurden in unzähligen Varianten mit verschiedenen Aufbauten ausgeliefert, alle waren entweder mit Links- oder Rechtslenkung erhältlich. Ein Haflinger in der Grundausführung kostete 1963 Ös 42250.00 und zehn Jahre später, also 1973 bereits Ös 81954.00. Der Name «Haflinger» stammt übrigens von der gleichnamigen und robusten Gebirgspferderasse aus dem Südtirol. |